November 29, 2015 Kommentare deaktiviert für Urlaub mit dem Hund: Was ist zu beachten? Themenurlaub

Urlaub mit dem Hund: Was ist zu beachten?

Der Urlaub steht endlich vor der Tür – doch was passiert mit dem Hund? Zahlreiche Hundebesitzer möchten ihr tierisches Familienmitglied ungern in einer Hundepension oder bei Freunden abgeben. Sie entscheiden sich deshalb, das Tier mit in den Urlaub zu nehmen. Damit dies auch reibungslos vonstattengehen kann, muss die Reise zur Destination ausreichend vorbereitet werden.

Welche Vorbereitungen sind nötig?

Besuch beim Tierarzt

Bevor sich die Besitzer um den Aufenthalt und den Transport kümmern, muss ein Besuch beim Tierarzt durchgeführt werden. Mit diesem sollten die Reisepläne sowie die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes besprochen werden, damit er das Tier entsprechend vorbereiten kann. Zum einen ist wichtig, dass der Hund gründlich untersucht wird: Nicht nur Krankheiten müssen hierbei ausgeschlossen werden – auch muss ersichtlich sein, dass das Haustier fit genug ist, um solch einen Flug zu überstehen. Besonders bei alten Hunden sowie Welpen kann es passieren, dass der Tierarzt ein Veto einlegt.

Achtung!
Kurzköpfige Hunderassen, etwa Mopse, Bulldoggen, Boxer und Pekinesen, sind am wenigsten zum Fliegen geeignet. In den meist schlecht belüfteten Frachträumen geraten diese Tiere aufgrund ihrer Kopfform schnell in Atemnot.

Zum anderen muss gewährleistet werden, dass der Vierbeiner alle Impfungen erhält, die für die Einreise in die Urlaubsdestination vorgeschrieben werden. Die benötigten Impfungen können üblicherweise in den Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes nachgelesen werden.

Airline und Unterkunft

Um den Hundeurlaub erfolgreich durchführen zu können, gilt es, den Vierbeiner in der geplanten Unterkunft genehmigen zu lassen – auf zahlreichen Campingplätzen dürfen Hunde problemlos einquartiert werden; bei Hotels und Pensionen muss dieser Aspekt vorher abgeklärt werden. Zusätzlich muss das Haustier bei der entsprechenden Fluggesellschaft angemeldet werden: Die Kosten hierfür sind abhängig von der Größe, der Hunderasse und der Airline. Ist das Tier so klein, dass es in der Kabine mitgeführt werden kann, wird es meist kostenlos transportiert. Auch Blindenhunde werden umsonst mitgenommen. Für die Beförderung des Vierbeiners im Frachtraum können hingegen bis zu 250 € anfallen.

Vor dem Flug

Etwa 12 Stunden vor Flugbeginn sollte der Hund nichts mehr fressen – dadurch wird verhindert, dass er während des Flugs erbricht. Handelt es sich um einen längeren Flug, sollten dem Vierbeiner dennoch Trockenfutter und Wasser bereitgestellt werden. Auch sollte mit dem Hund vor Flugantritt mehrmals „Gassi“ gegangen werden.

Leidet das Tier unter einer Reisekrankheit oder sogar Reiseangst, ist es unruhig und tendiert zur Übelkeit. Um den Vierbeiner zu beruhigen, können Medikamente eingesetzt werden. Diese sollten allerdings mit dem zuständigen Tierarzt abgesprochen werden: Häufig werden leichte Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, die vor Beginn der Reise auf ihre Wirksamkeit und ihre Nebenwirkungen getestet werden sollte.

Achtung!
Einige Beruhigungsmittel wirken aufgrund der trockenen Luft im Flugzeug deutlich stärker als am Boden. Deshalb sollte nur bei dringenden Fällen auf Medikamente zurückgegriffen werden.

Die Transportbox

Wichtig ist außerdem, dass der Vierbeiner an die Art des Transports gewöhnt ist: Zu Beginn sollte die Transportbox an einen leicht zugänglichen Ort gestellt werden – so kann sich der Hund von selbst in die Box begeben. Erforderlich ist, eine Kuscheldecke in die Transportbox zu legen: Dadurch hat das Tier etwas Vertrautes bei sich und kann bequemer liegen. Es lohnt sich außerdem, das Ganze mit Leckerlis zu trainieren. Diese werden in die Box gelegt, sodass der Hund sie dort suchen muss. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Vierbeiner sich bald selbstständig in den Transportbehälter begibt. Hat der Hund sich daran gewöhnt, sollte versucht werden, die Tür zu schließen: Erst für kurze Augenblicke, anschließend etwas länger. Einige Tage vor Abflug sollte der Hund schließlich eine Nacht in der Box verbringen, um damit vertraut zu werden – zuerst mit offener, dann mit geschlossener Tür. Schafft er dies problemlos, ist er bereit für den Flug!

Tipp!
Neben der Kuscheldecke sollte in der Transportbox unbedingt das Lieblingsspielzeug des Haustiers untergebracht werden. So kann er sich zwischenzeitlich ein wenig ablenken.

Welche Einreisebestimmungen gibt es in Europa?

Um herauszufinden, ob und wie das vierbeinige Haustier in die Urlaubsdestination mitgeführt werden kann, müssen vorab die Einreisebestimmungen für das entsprechende Land überprüft werden: In den meisten europäischen Ländern ist es Pflicht, dass die Tollwutimpfung mindestens 30 Tage vor Flugantritt durchgeführt wird – sie darf jedoch nicht länger als 12 Monate zurückliegen. Ferner dürfen üblicherweise maximal fünf Hunde pro Person mitgeführt werden. Zudem ist in einigen Ländern – unter anderem Großbritannien, Schweden und Irland – die Implantierung eines Mikrochips erforderlich, mit welchem das Tier identifiziert werden kann. In den meisten europäischen Ländern ist es außerdem verboten, Kampfhunde einzuführen: Dies ist beispielsweise in Frankreich, Großbritannien und Ungarn der Fall, wobei es sich hier vorrangig um Kampfhunde der ersten Kategorie (Pitbulls, Tosa Rassen, Boerbulls) handelt. In anderen Ländern ist dagegen das Tragen eines Maulkorbs Pflicht, zudem dürfen einige Kampfhunde nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden. Hier ist erforderlich, sich vor Antritt der Reise gründlich über die Bestimmungen zu informieren.

Welche Dokumente müssen mitgeführt werden?

Um die Einreisebestimmungen erfüllen zu können, müssen folgende Einreisedokumente mitgeführt werden:

  • EU-Heimtierausweis

Seit Juli 2004 ist vorgeschrieben, dass der EU-Heimtierausweise bei Reisen in EU-Länder mitgeführt wird. Darin enthalten sind die gültige Tollwutimpfung sowie die Kennzeichnung des Hunds. Auch weitere Impfungen werden hier vermerkt. Der Ausweis ist üblicherweise in Deutsch und Englisch geführt und kostet rund 7,50 €. Er bildet eine Alternative zum Impfpass.

  • Impfpass für Hunde

Der Impfpass ist erforderlich, damit vorgewiesen werden kann, dass der Hund alle nötigen Impfungen erhalten hat. Auch Name und Adresse des Halters sowie alle Informationen zum Tier (Rasse, Geschlecht, Farbe) sind hier aufzuführen. Zusätzlich finden sich in dem Pass Angaben zum Tierarzt. Fehlt der Impfpass, kann die Einreise verweigert werden.

  • Amtstierärztliches Gesundheitszeugnis

Meist genügt das Mitführen des EU-Heimtierausweises; in einigen Fällen wird jedoch auch ein Amtstierärztliches Gesundheitszeugnis verlangt. Dieses bestätigt, dass das Tier keine ansteckenden Krankheiten und die wichtigsten Impfungen erhalten hat. Dies ist zum Beispiel in Italien, Kroatien, Luxemburg, Polen, Ungarn und der Türkei erforderlich.

  • Nachweis der Hundehaftpflichtversicherung

Es ist ratsam, einen Nachweis der Hundehaftpflichtversicherung mitzuführen. Entstehen Sach- oder Personenschäden durch den Vierbeiner, können diese über die Versicherung bezahlt werden. Tritt ein Schaden ein, sollte unmittelbar die Versicherungsgesellschaft benachrichtigt werden – sie kümmert sich anschließend um die Überprüfung und Abwicklung.

Wie wird der Hund transportiert?

Wie das Tier befördert wird, ist abhängig von seiner Größe und seinem Gewicht. Kleine Hunde zwischen fünf und acht Kilogramm werden üblicherweise in einer Hundebox in der Kabine verstaut – größere hingegen sind im Frachtraum unterzubringen. Die Bestimmungen sollten vorab bei der jeweiligen Airline angefragt werden.

Achtung!
Es kann durchaus passieren, dass auch kleine Haustiere im Frachtraum untergebracht werden, wenn die festgelegte Anzahl von Tieren im Flugzeug überschritten wird.

Boxen für die Kabine dürfen das zulässige Gewicht des Handgepäcks nicht überschreiten. Auch eine ausreichende Luftzufuhr muss gewährleistet werden. Da das Tier den gesamten Flug über in der Box gehalten werden muss, ist es zudem unbedingt erforderlich, dass es sich bewegen kann – gleiches gilt für das Haustier im Frachtraum. Es sollte aufrecht stehen und sich drehen können. Um die Größe der Box zu bestimmen, muss die Länge des Hunds von der Nase bis zur Rutenwurzel gemessen werden – die Box muss etwa 10 cm länger sein. In der Höhe sollten die Transportboxen ca. 15 cm mehr messen als die Kopfhöhe des Haustiers. Darüber hinaus muss die Box ungefähr doppelt so breit sein wie der Vierbeiner. Auf diese Bestimmungen sollte in jedem Fall geachtet werden, denn Tiere in zu kleinen Boxen werden von den Airlines nicht mitgenommen.

Geeignete Transportboxen können im Zoofachhandel erworben werden – sie sind auch bei den jeweiligen Fluggesellschaften erhältlich, dort allerdings deutlich teurer. Beim Kauf ist in jedem Fall darauf zu achten, dass die Flugbox wasserdicht und ausbruchsicher ist. Zusätzlich sollte die Box ausreichend ausgekleidet werden, damit der Vierbeiner während des Flugs nicht auskühlt. Tücher und Kissen können hierfür verwendet werden, Stroh ist allerdings nicht erlaubt. Preislich sollten ca. 50 bis 200 € für die Transportbox eingeplant werden.

Was sollte für Hundereisen zusätzlich berücksichtigt werden?

  • Wer einen Sommerurlaub geplant hat, sollte darauf achten, nicht in den heißen Mittagsstunden zu fliegen – für den Winterurlaub gilt, in den wärmsten Stunden des Tages zu fliegen. Durch diese zusätzliche Belastung von Hitze oder Kälte könnten dem Hund andernfalls irreparable Schäden zugefügt werden.

  • Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, möglichst nur Nonstopp-Flüge zu buchen. Transporte zwischen mehreren Fliegern oder zwei bis drei zusätzliche Flüge sind unnötige Belastungen für den Hund.

  • Kommt es doch zu Zwischenlandungen, muss beachtet werden, dass auch hier Bestimmungen für die Einreise mit Hunden vorhanden sind – diese müssen ebenfalls erfüllt werden; andernfalls kann es dazu kommen, dass die Weiterreise verweigert wird.

  • Wenn möglich, sollten bei Reisen mit dem Vierbeiner große und zentrale Flughäfen vermieden werden – die Lautstärke und der Tumult sind zusätzliche Strapazen für das Tier.

Die Beförderung durch ein Flugzeug ist für Hunde ein belastendes Unterfangen: Ist es möglich, das Tier auch im Auto oder mit der Bahn zu transportieren, sollten diese Arten des Transports vorgezogen werden. Auch die Unterbringung des Vierbeiners in einer Hundepension während der Zeit des Urlaubs ist häufig stressfreier für das Tier. Ist der Transport mittels Flugzeug allerdings unumgänglich, sollte dem tierischen Familienmitglied der Flug so angenehm wie möglich gestaltet werden – die genannten Aspekte helfen dabei!