Mai 30, 2015 Kommentare deaktiviert für Was sind Dialekte? Heimatinsider

Was sind Dialekte?

Bei einem Dialekt handelt es sich um ein sprachliches System, welches zusätzlich zur Landessprache gesprochen wird. Es gibt eigene Regeln und teilweise eine eigene Grammatik. Deutschland verfügt über zahlreiche diese Besonderheiten in der Sprache. Dies reicht von Dialekten, die sich über eine größere Fläche erstrecken, bis hin zu sprachlichen Systemen, die nur in wenigen Dörfern gesprochen werden.

Warum werden Dialekte so selten gehört?

Wer nicht in einem entsprechenden Haushalt oder gegebenenfalls in einer entsprechenden Gemeinde aufgewachsen ist, der kommt mit Dialekten nur selten in Kontakt. Auch Personen, die einen Dialekt sprechen, lernen heutzutage in der Schule das Hochdeutsch. Häufig wird sich innerhalb der Familie oder des Dorfes im Dialekt verständigt. Auf der Arbeit und außerhalb dieses kleinen Kreises wird auf das Hochdeutsche zurückgegriffen.
Diese Entwicklung hat auch dafür gesorgt, dass viele Dialekte vom Aussterben bedroht sind. Kinder müssen in der Schule verstanden werden und sollen auch im späteren Leben wegen ihrer Aussprache keine Probleme bekommen. Daher sind insbesondere Mütter daran interessiert, dass die Kinder Hochdeutsch lernen. Von den Schulen wird tatsächlich durch AGs ein wenig entgegengesteuert.

Wo in Deutschland werden Dialekte gesprochen?

Praktisch in ganz Deutschland gibt es verschiedene Mundarten. Eine Besonderheit hierbei ist, dass es von zahlreichen Dialekten unterschiedliche Ausprägungen gibt. Friesisch ist nicht gleich Friesisch. Gleiche Sätze können hier unterschiedlich ausgesprochen werden. Die Verständigung gleicher Dialekte, aber unterschiedlicher Mundarten verläuft meist reibungslos.
Die verlinkte Übersichtskarte zeigt 53 verschiedene Mundarten in Deutschland. Teilweise werden diese auch noch in Österreich und der Schweiz gesprochen. Die Abbildung zeigt ebenfalls die Einteilung der Dialekte in verschiedene Gruppen.

Gibt es Beispiele deutscher Dialekte?

Um die einzelnen Sprachausprägungen besser zu verstehen, muss etwas in dem jeweiligen Dialekt gelesen werden. Wer einen Urlaub plant und sich deshalb ein wenig vom örtlichen Dialekt aneignen möchte, der sollte sich die nachfolgenden Seiten näher anschauen.

  • DW Akademie
  • Focus Dialekte

Welche Dialekte werden hauptsächlich noch gesprochen?

Die Bedeutung der Dialekte in Alltag hat sich stark gemindert. Trotzdem gibt es noch Regionen wo eine bestimmte Mundart gesprochen wird. Wenn die kleinen Ausprägungen der Dialekte mal außen vor gelassen werden, verbleiben hauptsächlich folgende sprachliche Ausprägungen:

  • Alemannisch
  • Bayerisch
  • Brandenburgisch
  • Nordniederdeutsch
  • Obersächsisch
  • Ostfränkisch
  • Ostwestdeutsch
  • Rheinfränkisch
  • Westfälisch

Häufig wird das Klischee erwähnt, dass Dialekte von Einwohnern mit niedrigem Bildungsniveau gesprochen werden. Dies ist jedoch nicht richtig. Dialekte sind keineswegs an die Bildung gebunden. Es gibt sehr viele intelligente Leute, die sich mit den sprachlichen Besonderheiten der deutschen Geschichte beschäftigen.

Wie kann der Urlaub für eine Dialekt-Region vorbereitet werden?
Es ist natürlich nicht notwendig sich den Dialekt für eine Urlaubsreise anzueignen. Aber es kann auch nicht schaden, wenige Wörter mit der korrekten Aussprache zu lernen. Folgende Wörter können dabei besonders nützlich sein:

  • Guten Tag
  • Guten Morgen
  • Hallo
  • Auf Wiedersehen
  • Brötchen

Es ist wesentlich einfacher mit Einheimischen in Kontakt zu treten, wenn diese kleinen Besonderheiten beachtet werden. Auch Urlauber werden mehr respektiert, wenn diese sich mit den Gewohnheiten vor Ort auseinandersetzen. Keiner wird von einem Reisenden den fließenden Dialekt verlangen. Aber zumindest eine fachmännische Begrüßung oder Verabschiedung sollte bekannt sein.

Welcher Dialekt hat die größten Überlebenschancen? Welcher stirbt langsam aus?

Sämtliche Dialekte in Bayern sind in der Bevölkerung verankert. Es gibt kein anderes Bundesland wo die Mundart im Alltag so häufig genutzt wird. Niederdeutsch, ursprünglich gesprochen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Brandenburg, ist jedoch vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist der starke Unterschied zum Hochdeutschen.