November 29, 2015 Kommentare deaktiviert für Radtouren und Wanderungen mit dem Hund Themenurlaub

Radtouren und Wanderungen mit dem Hund

Der Aktivurlaub ist bei den Deutschen besonders beliebt – bei Wandertouren und Fahrradreisen können sie die faszinierende Landschaft Deutschlands genießen. Auch Hundehalter müssen auf diesen Genuss nicht verzichten, sollten bei einem Hundeurlaub allerdings einige Dinge beachten. Wir erklären, was berücksichtigt werden sollte und welche Regionen sich für solch eine Reise am besten eignen!

Welche Hunde sind für den Aktivurlaub geeignet?

Bevor der Urlaub mit dem Hund stattfinden kann, sollte zu allererst herausgefunden werden, ob der eigene Vierbeiner überhaupt für eine Tour dieser Art geeignet ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Haustier vollständig gesund ist: Besonders bei Erkrankungen des Bewegungsapparates sollte auf einen Wanderurlaub oder Radreisen verzichtet werden, damit es nicht zu irreparablen Schäden kommt. Auch sollte der Vierbeiner ausgewachsen und je nach Rasse mindestens 12 bis 18 Monate alt sein – mit Welpen können allerdings Kurzstrecken durchgeführt werden, damit sie sich an die künftigen Touren gewöhnen.

Wichtig!

Ein vorheriger Besuch beim Tierarzt ist Pflicht – dort sollten nicht nur kranke Hunde, sondern auch übergewichtige und ältere Tiere untersucht werden.

Auch ist zu berücksichtigen, dass nicht mit allen Vierbeinern eine längere Reise unternommen werden kann. Vor allem kurzköpfige Hunderassen wie Mopse, englische Bulldogen oder Pekinesen sollten aufgrund ihrer Atemprobleme nicht belastet werden. Sie finden allerdings bei Radreisen in einem Fahrradkorb Platz und können so dennoch mitgenommen werden.

Was ist beim Aktivurlaub zu beachten?

Wurde der Vierbeiner vom Tierarzt untersucht und ist er für Hundetouren geeignet, sollte er vor dem Urlaub ausreichend trainiert werden. Dabei ist nicht nur erforderlich, dass die Kondition des Haustiers verbessert wird, sondern auch seine Disziplin: Läuft er frei, sollte er bei Kommandos direkt zum Halter zurückkehren. Hundebesitzer sollten deshalb ausreichend Zeit zum Training ihres Tieres einplanen, bevor der Urlaub beginnt. Darüber hinaus sind weitere Aspekte für Rad- und Wandertouren gleichermaßen zu beachten

  • Touren sollten überwiegend auf weichem Untergrund stattfinden.

Asphaltierte Wege schaden der Hornschicht des Hundes, wenn der Ausflug über mehrere Kilometer durchgeführt wird. Zudem kann Rollsplit die Pfoten des Haustiers verletzen. Naturböden sowie Wiesen und Felder sind aus diesem Grund am besten für den Vierbeiner geeignet. Ist dies nur schwer möglich, kann das Tier eventuell an Hundeschuhe gewöhnt werden, die seine Pfoten ein wenig schützen.

  • Wetter und Temperatur sollten angenehm sein.

Temperaturen über 20 Grad und unter 15 Grad sind ungeeignet, um kilometerlange oder sogar mehrtägige Wanderreisen und Radtouren mit dem Hund zu unternehmen. Durch die Nähe zum Asphalt spürt das Tier Wärme und Kälte intensiver.

  • Wasser und Futter sollten ausreichend vorhanden sein.

Schon bei Kurztouren sollten genügend Flüssigkeit und etwas Futter, alternativ Leckerlis, mitgeführt werden. So kann der Hund in den Pausen gut versorgt werden. Auch ein Erste-Hilfe-Paket sollte stets vorhanden sein, um das Haustier ggf. verarzten zu können.

  • Pausen sind unverzichtbar.

Sowohl bei Radtouren als auch bei Wanderungen sollten Pausen unbedingt eingelegt werden. Dadurch hat das Tier ausreichend Zeit, zu schnüffeln, mit anderen Hunden Kontakt aufzunehmen und zu spielen. Aufgrund dieser Pausen sollte bedacht werden, dass die jeweilige Tour deutlich länger dauert.

  • Ein passendes Hotel ist wichtig.

Vor allem bei mehrtägigen Touren in Gegenden fern der Heimat ist es wichtig, ein Hotel zu finden, das Hunde akzeptiert. Meistens eignen sich hierfür Ferienwohnungen, aber auch einige Hotels und Pensionen nehmen die Tiere problemlos auf.

Neben den allgemeinen Aspekten gilt es ebenfalls, Dinge für die Radtour und die Wanderung separat zu berücksichtigen:

Checkliste für die Radtour

1. Eine Radtour sollte nur vorgenommen werden, wenn der Hund an das Fahrrad gewöhnt ist. Darum sind Trainingseinheiten und Vorbereitungen unerlässlich

2. Während des Trainings sollte darauf geachtet werden, welches Tempo das Tier bevorzugt: Läuft er lieber gemütlich oder mag er schnelle Sprints? Darauf sollte die Geschwindigkeit des Fahrrads angepasst werden. Möglich sind auch wechselnde Tempi, damit die Fahrt abwechslungsreicher wird.

3. Die meisten Vierbeiner bevorzugen einen etwas schnelleren Trab, bei dem sie gemütlich neben dem Fahrrad laufen können. Jagdhunde sollten hingegen zwischendurch zu einem Sprint herausgefordert werden – ähnliches gilt für Schlittenhunde.

4. Beim Training sollten Fahrrad und Hund stets zur gleichen Zeit starten. So lernt der Hund, immer auf der Höhe des Sattels zu bleiben und auf die Bewegungen seines Besitzers zu achten. Zu Beginn lohnt es sich, das Fahrrad zu schieben – hat sich das Tier daran gewöhnt, kann das Rad gefahren werden. Auch sollte das Tier stets auf der rechten Seite des Fahrrads laufen, um entgegenkommenden Radfahrern nicht vor die Füße zu laufen.

5. Wichtig ist, dass der Hund trotz diverser Ablenkungen auf die Radtour und seinen Besitzer konzentriert ist. Erst dann ist es möglich, ihn problemlos frei laufen zu lassen und mittels Kommandos oder der Fahrradklingel zurückzuholen.

6. Für Radtouren mit dem Hund sollten keinesfalls Rennräder eingesetzt werden, da der Hundehalter hier nicht sicher sitzen kann. Wird der Hund zwischenzeitlich angeleint, sollte die Leine zudem mit maximal zwei Fingern gehalten werden, damit der Besitzer bei plötzlichen Bewegungen des Tiers nicht stürzt. Auch darf die Leine keinesfalls am Lenker angebracht werden –so kann der Besitzer zu Fall gebracht werden.

7.  Unerlässlich ist Brustgeschirr: Diese liegt besser am Körper des Hundes an als eine Leine am Halsband.

8. Besonders für mehrtägige Touren sind Anhänger oder Fahrradkörbe unerlässlich. So kann der Hund zwischenzeitlich Pausen machen und sich von den Anstrengungen erholen. Auch an diesen Transport sollte das Tier gewöhnt werden – vorherige Übungen und Trainingseinheiten sind also wichtig.

Checkliste für die Wanderung

1. Mitunter am wichtigsten ist es, Strecken zu finden, die für Vierbeiner geeignet sind: Keinesfalls dürfen steile Treppen oder Kletterbereiche auf dem Weg vorhanden sein, da der Hund diese nicht überwinden kann.

2. Da die meisten Wanderungen über Stock und Stein gehen, sollte der Hund in ausreichender Verfassung und an den Untergrund gewöhnt sein. Deshalb sollten schon vorab kürzere Wanderungen in der Heimat absolviert werden, um das Tier an diese Aktivität heranzuführen.

3. Das Wandern mit dem Hund sollte vorab gut geplant werden. Es wird empfohlen, etwa ein Viertel der berechneten Streckenzeit dazu zu addieren, um Zeit für wichtige Pausen zu haben. Dauert eine Tour also etwa 4 Stunden, sollte eine Stunde zusätzlich für Verpflegung und Spielen eingeplant werden.

4. Unbedingt erforderlich ist ein gepolstertes Brustgeschirr, da dieses für das Tier bequemer ist als eine eventuell würgende Leine. Dennoch sollten mehrere Leinen mitgeführt werden, die an dem Geschirr angebracht werden können – dadurch sind die Besitzer für jede Situation ausgestattet und können den Hund optimal anleinen.

Die beliebtesten Hunderadwege in Deutschland

Werden die genannten Punkte beachtet, steht einer erfolgreichen Radtour mit dem Hund nichts mehr im Weg – nun müssen nur noch die geeigneten Strecken in Deutschland gefunden werden. An den Talsperren der Eifel beispielsweise befinden sich zahlreiche Wege, die für eine Fahrradreise mit dem Vierbeiner genutzt werden können. Meist sind diese in verschiedene Etappen eingeteilt und vergleichsweise kurz, sodass zahlreiche Pausen eingeplant werden können. Die Wege sind abseits des Straßenverkehrs zu finden und führen durch teils unberührte Natur.

Auch die Münchner Seenrunde ist bei vielen Hundebesitzern eine beliebte Strecke. Auf rund 300 Kilometern führt sie an mehreren Seen, kleineren Städten und dem größten europäischen Moorgebiet vorbei. Zudem haben Hunde hier die Möglichkeit, sich nach einer anstrengenden Etappe abzukühlen.

Das Rhein-Neckar-Gebiet ist ebenfalls eine populäre Region für Radtouren mit dem Hund. Die Strecke ist hier bis zu 220 Kilometer lang, kann aber auch abgekürzt werden – die Tour reicht dabei von Neustadt an der Weinstraße bis nach Worms und ist größtenteils flach.

Die beliebtesten Hundewanderwege in Deutschland

Auch für Wanderungen mit dem Hund sollten optimale Wege gefunden werden, damit Mensch und Tier sich gleichermaßen wohlfühlen. Hier bietet sich unter anderem das Allgäu an: Zahlreiche hundefreundliche Hotels sind in dieser Region zu finden und die Strecken zu den Gipfeln auch für den Vierbeiner machbar – auf genügend Pausen für das Tier sollte allerdings unbedingt geachtet werden.

Neben Radwegen bietet die Eifel ebenfalls hervorragende Wanderwege, die ebenso mit dem Hund absolviert werden können. Viele kleine Bäche sorgen für eine kurze Abkühlung und die flachen Gebiete sind auch für das Tier problemlos zu meistern. Darüber hinaus bieten die weiten Felder genügend Möglichkeiten, den Hund frei laufen zu lassen.

Ebenso eignen sich der Kemnater Rundwanderweg in Baden-Württemberg und ähnliche Touren für die Wanderung mit dem Hund: Diese sind oftmals etwas kürzer gehalten, können jedoch nach Belieben erweitert werden. Der Kemnater Weg ist beispielsweise etwa 6 Kilometer lang, gehört aber zum „Crescentia-Pilgerweg“, der rund 88 Kilometer lang ist.
Aktivurlaube mit dem Hund sorgen nicht nur für eine verbesserte Kondition und ein stärkeres Immunsystem beim Menschen – auch die Gesundheit des Vierbeiners kann dadurch gefestigt werden. Zudem haben viele Hunde Spaß an längeren Touren, da sie sich hier genügend auspowern können. Radtouren und Wanderungen mit dem Hund sind also der optimale Urlaub für Tier und Besitzer!