Wanderrucksack • Quelle: https://pixabay.com/de/wandern-landkarte-orientierung-1312226/ • Lizenz: CC0 1.0
Bevor Sie sich auf Wandertour begeben, sollten Sie einiges beachten. Die richtige Planung und Ausrüstung sind wichtig für ein gelungenes Wandererlebnis. Vor allem Neueinsteiger müssen sich richtig vorbereiten. Hans Joachim Schneider, Buchautor und Wander-Blogger von anderswandern.de weiß, was es für eine gelungene Tour zu beachten gibt.
Vor der Wandertour: Starten Sie mit der richtigen Vorbereitung
„Wanderwege unterscheiden sich in Schwierigkeitsgrad, Länge und Höhenmetern. Achten Sie daher darauf sich nicht gleich zu Beginn selbst zu überschätzen und wählen Sie eine leichte Strecke“, empfiehlt Hans Joachim Schneider. Eine gründliche Information im Vorfeld ist äußerst wichtig, örtliche Tourismuszentren liefern stets zuverlässige Informationen.
Auch das Internet kann für Vorab-Informationen zurate gezogen werden. „Im Netz gibt es viele nützliche Informationen rund um Wanderwege, allerdings variieren hier die subjektiven Einschätzungen zum Schwierigkeitsgrad enorm. Ein gedruckter Wanderführer ist deutlich hilfreicher, wenn Wanderungen geplant werden“, so Schneider weiter. Er empfiehlt vor allem die detaillierten Wegbeschreibungen in den Wanderführern aus dem DuMont Reiseverlag.
Hohe Tauern • Quelle: https://pixabay.com/de/hohe-tauern-gebirge-alpen-333749/ • Lizenz: CC0 1.0
Gemütlich wandern und Kräfte sparen
Tipp: Gehen Sie es langsam an. Sofern Sie wenig Erfahrung haben, sollten Sie sich langsam aber sicher nach oben tasten und mit kurzen Wanderungen beginnen. Bergtouren sind anstrengender. Eine kurze Bergetappe von 4 – 5 Kilometern kann bereits für ungeübte Wanderer sehr kräfteraubend sein. Offizielle Routen sind am Start vor Ort meistens mit Zeitangaben versehen. Aber Achtung: Hier handelt es sich in der Regel um die reine Gehzeit. Um die realistische Dauer der Tour zu schätzen, kommen in der Regel gut ein Drittel der Gesamtzeit noch hinzu.
Wandern mit Freunden durch Osttirol
Jede Aktivität im Freien kann gefährlich sein. Vor allem Personen, die alleine auf Bergtouren gehen, sollten vorsichtig sein. Überschätzung, die falsche Planung oder auch unerwartete Wetteränderungen können Risiken bergen. Vor allem Neueinsteiger sollten in einer Gruppe wandern. Ob zu zweit, zu dritt oder in einer größeren Truppe: zu mehreren kann die wohlige Erschöpfung geteilt werden.
Einzelgänger sollten sich bei Einheimischen genauestens über den geplanten Weg erkundigen und auch das Wetter im Auge haben. Hier genügt meist ein Blick in den Himmel und auf das Smartphone. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, am Startort eine Notiz mit dem Wanderziel und der geschätzten Rückkehrzeit zu hinterlassen.
Großvenediger Gletscher • Quelle: https://pixabay.com/de/gro%C3%9Fvenediger-berg-alpen-wandern-359483/ • Lizenz: CC0 1.0
Leichte Kleidung eignet sich für eine Wandertour
Das richtige Schuhwerk bildet die Grundlage für eine gelungene Wandertour. Generell gilt: Alles ist erlaubt. Vor allem im Herbst und Winter, wenn die Böden aufgeweicht sind, ist ein gutes Profil der Schuhsole unerlässlich. Wanderstiefel sind in den Bergen sinnvoll, aber auch Straßenschuhe mit ausreichend Profil können in mittleren Höhenmetern eine bequeme Alternative sein. Die Schuhe sollten allerdings gut eingelaufen sein.
Generell ist Straßenkleidung nicht weniger gut geeignet als Funktionskleidung. Es ist sinnvoll, stets Wechselkleidung im Rucksack mitzuführen, um im Falle von Regen trockene Sachen dabei zu haben. Gute Funktionskleidung schadet nie: Sie schützt effektiv vor Regen und übermäßiger Transpiration.
Checklist: Das gehört alles in den Wanderrucksack
„Wasser muss mit! Wandern ist anstrengend und die verlorene Energie muss dem Körper wieder zugeführt werden. Ausreichend Wasser mit hohem Magnesiumgehalt, das auch Muskelkrämpfen vorbeugt, darf nicht fehlen“, empfiehlt Hans Joachim Schneider. Auch eine Stärkung gehört in jeden Wanderrucksack. Packen Sie am besten Nahrung ein, die schnell ausreichend Kraft gibt.
Ein paar weitere Gadgets sollten im Rucksack ebenfalls mit dabei sein: Schweizer Taschenmesser, Blasenpflaster, Handtuch, Wechselklamotten, Smartphone, und je nach Länge der Wanderung und Wandergebiet eine Powerbank. „Aus Erfahrung habe ich immer einen zusätzlichen Akku dabei. Gerade in Tälern und Regionen, wo das Funknetz schwach ist oder auch immer wieder gar nicht erreichbar ist, schwindet die Akku-Kapazität sehr schnell“, sagt Schneider.
Sonnenaufgang auf dem Gipfel • Quelle: https://pixabay.com/de/zugspitze-bergsteiger-sonnenaufgang-396533/ • Lizenz: CC0 1.0
Geheimtipps eines Profis
Wer etwas Besonderes erleben möchte, sollte früh morgens schon vor Sonnenaufgang unterwegs sein, da draußen in der Natur zu dieser Zeit eine ganz besonders friedvolle Stimmung herrscht. Ein Sonnenaufgang bei einer tollen Aussicht ist dazu ein schönes Erlebnis.
Wandern belastet die Füße, Hans Joachim Schneider hat daher für eine gelungene Tour noch einen Geheimtipp: „Ich ziehe es vor, zwei Paar Socken übereinander anzuziehen. Ein dünnes Paar direkt auf den nackten Fuß, darüber ein Paar, das etwas dicker sein darf. So geht ein großer Teil der Reibung, der normalerweise die Blasen hervorruft, schon zwischen den Socken verloren.“
Auf seinem Blog anderswandern.de gibt er Tipps rund ums Wandern, teilt die schönsten Touren, schreibt über die nettesten Begegnungen und seine Lieblingsplätze für eine Pause mit einer tollen Aussicht.
