Mai 19, 2015 Kommentare deaktiviert für Diebstahl und Abzocke im Urlaub Urlaubstipps & Tricks

Diebstahl und Abzocke im Urlaub

„Gelegenheit macht Diebe“ sagt ein bekanntes Sprichwort, denn während der Urlaubszeit ist der Mensch eher freigiebig und großzügig. Genau diese Eigenschaften werden häufig ausgenutzt, um den Urlauber sein hart erspartes Geld abzunehmen. Für den Urlauber bedeutet dies, dass es den Langfingern nicht gleich einfach gemacht werden muss. Leider sind Urlaubsorte für Diebe jeder Art ein Paradies. Die Besucher sind von der Umgebung abgelenkt und wollen ein paar sorgenfreie Tage verbringen. Negative Gedanken werden ausgeblendet. Wer zudem noch unvorsichtig ist, der hat schnell einen Verlust zu beklagen.

Diebstahl im Urlaub: So beugen Sie sicher vor!

Wer mit Geldbeutel unterwegs ist, der sollte diesen sicher verstauen. Die Hosentasche oder gar innerhalb des Rucksacks ist kein guter Ort. Ein verschließbarer Reißverschluss ist hingegen ein Hindernis für Diebe. Außerdem ist es praktisch das Geld in der Nähe des Körpers zu tragen. Eine Bauchtasche oder ein Brustbeutel liegen eng an und rauben den Dieben jede Möglichkeit zur Abnahme. Auch Kreditkarten und andere Wertgegenstände sollten auf diesem Wege verstaut werden. Das Auto sollte stets verschlossen sein. Außerdem ist es sinnvoll im Inneren des Wagens keine Wertgegenstände offen liegen zu lassen. Das Portemonnaie auf dem Beifahrersitz oder der Wohnungsschlüssel im Ablagefach sind für Diebe sehr verführerisch. Das Hotelzimmer ist auch öfters Ziel von Einbrechern. Ist doch bekannt, dass Urlauber eine nicht unerhebliche Menge an Bargeld und oftmals sogar Schmuck oder einen Laptop mit sich führen. Gerade das Bargeld und der Schmuck sind im Hotelsafe aber besser aufgehoben. Ausgeklügelte Verstecke im Hotelzimmer sind für Diebe meist kein Hindernis. Aber auch der Diebstahl in der Wohnung zu Hause ist während des Urlaubs keine Seltenheit. Aber woher wissen Einbrecher überhaupt, dass niemand zu Hause ist? Insbesondere der Briefkasten gibt darüber Aufschluss. Daher sollte vor der Abreise ein Nachbar darum gebeten werden, diesen zu leeren und den Inhalt ins Haus zu bringen.

Wie sollte man sich nach einem Diebstahl verhalten?

Je nachdem wo und was geklaut wurde, sind mehrere Dinge zu unternehmen:

  • Einbruch im Hotelzimmer sind zunächst der Betreiber und schließlich die Polizei zu informieren. Es muss Anzeige erstattet werden. Von diesem Dokument ist eine Kopie anzufertigen, die für die eigenen Versicherungsunterlagen benötigt werden.
  • Ist eine Kreditkarte abhanden gekommen, so muss die internationale Sperrnummer gewählt werden – Nummern +49 116116 oder +49 304050405.
  • Sind wichtige persönliche Dokumente gestohlen worden, so führt kein Weg an der Deutschen Botschaft des entsprechenden Landes vorbei. Nur so ist die Rückkehr in die Bundesrepublik gewährleistet.

Wer ersetzt den entstandenen Schaden?

Es gibt Versicherer, die eine Gepäckversicherung im Angebot haben. Aber darauf ist oftmals gar nicht zurückzugreifen. Die Hausratsversicherung versichert den Hausrat nämlich nicht nur am Wohnort, sondern auch im Urlaub. Hier wird natürlich auch abgeklärt, in wie fern sich der Urlauber fahrlässig verhalten hat. Dies gilt im gleichen Maße für das Hotel. Auch dieses kann zur Kasse gebeten werden. Die Hausratsversicherung gilt üblicherweise für einen bis zu 3-monatigen Urlaubsaufenthalt.
Bargeld wird in Höhe von bis zu 1.000 Euro ersetzt. Inwiefern Schmuck ersetzt wird, ist von der jeweiligen Versicherung abhängig. Wichtig ist aber zu wissen, dass Diebstahl auf offener Straße und das Entwenden von Gegenständen ohne Einbruch nicht ersetzt werden. Letzteres ist z.B. der Fall, wenn die Zimmerfrau bei ihrer Arbeit etwas mitgehen lässt. Ein weiterer Grund seine Wertsachen im Hotelsafe zu verstauen. Die Kopie der Anzeige muss meist bei der Versicherung vorgelegt werden.

Wie komme ich nach einem Diebstahl wieder an Geld?

Die gesamte Barschaft wurde während eines Einbruchs gestohlen? Kein Problem. Durch eine Postanweisung oder über die Western Union kann ein Vertrauter zu Hause Geld einzahlen und dieses kann via Code bei der Postfiliale vor Ort abholen. Damit ist zumindest, trotz eines stressigen Zwischenfalls, der restliche Urlaub gesichert. Und nach einer solchen Erfahrung ist der Urlauber meist schlauer und verhält sich den Umständen entsprechend sicherer.

Abzocke im Urlaub: Darauf sollten Sie achten

Seien Sie auf der Hut – Gauner und Trickbetrüger lassen sich häufig etwas Neues einfallen um an Ihre Wertgegenstände zu gelangen. Zumindest die nachfolgenden Tricks sind inzwischen sehr bekannt. Dennoch finden sich noch häufig Opfer, die auf diesem Wege betrogen wurden.

 

  • Der Trick mit dem Wechselgeld

    Egal ob in einem Restaurant oder ob am Straßenrand jemand nachfragt, ob nicht mal ein Schein gewechselt werden kann, es muss immer aufgepasst und nachgezählt werden. Häufig werden kleine und große Scheine hin und her gewechselt. Dabei wird der Urlauber abgelenkt und am Ende hat er ein Verlustgeschäft gemacht. Auch wenn es hart klingt, am besten lässt man sich gar nicht erst auf das Wechseln ein. Im Zweifel ist der Betrüger einfach mit dem Geld auf und davon.

  • Die kopierte Kreditkarte

    Im Urlaub legen viele Leute sehr viel Wert auf bargeldloses Bezahlen. Schließlich sind die finanziellen Mittel weder am Körper, noch im Hotel sicher. Aber auch das Zahlen mit Kreditkarte birgt Risiken. Der Magnetstreifen ist sehr einfach zu kopieren. Wer mit der Kreditkarte zahlen möchte, der sollte unbedingt sämtliche Quittungen aufheben und zu Hause schließlich die Kontoauszüge genau kontrollieren.

  • Die Abzocke via Internet

    Tatsächlich ist es für viele Urlauber ein Kriterium, ob vor Ort das Internet erreichbar ist. Im richtig auszuspannen, sollte auch mal ein bis zwei Wochen auf das World Wide Web verzichtet werden können. Ist dies jedoch nicht der Fall, so sollten keine sensiblen Daten am Urlaubsort eingegeben werden. An stationären Computern und über WLAN-Verbindungen gilt dies gleichermaßen. Auch sonst sollten im Anschluss der Cache und Speicher geleert werden.

  • Die vorgetäuschte Reisepanne

    Während der Fahrt werden Sie überholt, die Menschen im Auto vor Ihnen signalisieren, dass mit Ihrem PKW etwas nicht stimmt. Dabei wollen diese Sie nur zum Anhalten verleiten. Ob diese Ihnen anschließend eine Waffe unter die Nase halten oder Sie einfach nur ablenken und ausrauben kann vorher nicht abgesehen werden. Aber was wenn mit dem Auto wirklich etwas nicht stimmt? Wenn Sie anhalten möchten, dann müssen Sie wenigstens noch bis zur nächsten Parkmöglichkeit fahren, wo viele Menschen anwesend sind.

  • Die kindischen Diebe

    In großen Städten bilden sich vor den Sehenswürdigkeiten häufig Warteschlangen. An diesen viel besuchten Orten treten häufig, angeblich arme, Kinder auf. Sie betteln und erregen so die Aufmerksamkeit der Beteiligten. Während diese sich um die bemitleidenswerten Kinder kümmern, werden Sie von den Altersgenossen um Ihre Uhren, den Schmuck und das Bargeld erleichtert. Oftmals wird dies erst später bemerkt.

  • Der Trick mit den überteuerten Taxikosten

    Eine fremde Stadt und ein ortsunkundiger Urlauber. Nicht selten wird hier auf die Fachkenntnis eines Taxifahrers zurückgegriffen. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass im Vorfeld nicht ein zu hoher Preis ausgehandelt wird. Sollte auf einen Festpreis verzichtet werden, so ist das Taxameter einzuschalten. Ohne Festpreis und Taxameter wird dem Kunden am Ende der Fahrt eine teure Überraschung erwarten.

  • Der beklaute Dieb

    Nur einfältige Urlauber fallen auf diesen Trick herein. Ein Passant redet Sie an und erzählt Ihnen, dass er beklaut wurde. Nun möchte er Ihnen seine wertvolle Uhr verkaufen. Hier sollte das Tempo nicht verlangsamt werden. Mit der Person kein Gespräch aufnehmen. Die Uhr ist weder wertvoll, noch wurde dieser Mensch beklaut. Im Gegenteil, entweder möchte er Ihnen viel zu viel Geld für die Uhr abknöpfen oder Sie werden während der Ablenkung von den Komplizen ausgeraubt.

  • Der ausspionierte Automat

    Die Geldautomaten werden in Urlaubsorten häufig genutzt. Dort finden sich viele Fremde ein, die Geld abheben. Via Skimming, also Datenklau am Geldautomat, können Betrüger Ihr Konto plündern. Eine aufgesetzte Tastatur, eine Kamera und ein aufgesetzter Kartenschlitz werden genutzt, um an die Daten zu gelangen. In jedem Fall sollte die Hand vor das Eingabefeld gehalten werden. Zuvor ist alles genau zu kontrollieren. Einmal mit der Handfläche über das Tastenfeld wischen, die Ecken auf Kameras überprüfen und erst dann beruhigt Geld abheben.

  • Der fingierte Ausflug

    Wer in Urlaub fährt, der möchte auch die Sehenswürdigkeiten vor Ort genießen. Häufig werden Touren gebucht, um alles mitzunehmen. Auf diesem Wege werden die Urlauber von einem Reisebegleiter durch die Gegen chauffiert. Neben den Sehenswürdigkeiten führt die Tour aber auch an überteuerten Restaurants und Imbissen vorbei. Ziel ist es dem Urlauber zum Kauf überteuerter Produkte und Nahrung zu verleiten. Die Sehenswürdigkeiten werden oftmals sehr schnell absolviert.

  • Die teuren Sonnenliegen

    Vom Hotel direkt an den Pool und dann gemütlich in der Sonne dösen. Erholung pur auf den hoteleigenen Sonnenliegen ist angesagt. Plötzlich fragt ein Mann oder eine Frau nach der Gebühr für die Sonnenliegen. Diese versteckten Hotelkosten gibt es wirklich. Oftmals nutzen aber auch nur Betrüger die Gutgläubigkeit der Menschen aus. Vor der Bezahlung sollte man sich beim Hotel erkundigen. Alternativ liegt es sich auf einer aufblasbaren Matte mit Handtuch ebenfalls sehr bequem.

  • Die Tankstellen-Falle

    Beim Tanken wird bar bezahlt. Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Geld gesammelt übergeben wird. Werden zunächst die Scheine auf den Tresen gelegt und erst dann nach dem Kleingeld gesucht, lässt der Tankwart vielleicht unauffällig einen Schein verschwinden. Anschließend weist er darauf hin, dass Geld fehlt. Wenn der Kunde sich beschwert ist die Kamera derzeit leider defekt.

  • Der Timesharing-Trick

    Oftmals trifft man im Urlaub auf Personen, die einem ein unvergleichliches Angebot machen. Für ein paar tausend Euro kann der Anteil an einer Ferienanlage erworben werden. Dafür ist es möglich in der Urlaubszeit über Wochen dort umsonst zu wohnen. Sollte eine solche Anlage aus einer Urlaubslaune heraus erworben werden, so ist das Erwachen daheim meist nicht so schön. Häufig existieren diese Anlagen gar nicht oder sind nicht im Besitz der angeblichen Verkäufer. Sollte solch ein Angebot genutzt werden wollen, so sind vorher genaue Erkundigungen einzuholen. Außerdem ist eine solche Vereinbarung nicht während des Urlaubs zu treffen.

  • Der Urlaubs-Unfall

    Besonders dreist ist die Abzocke der Daheimgebliebenen. Ein Anruf mit der Botschaft, dass es einen Unfall gegeben habe. Niemandem ist etwas passiert, aber ohne die Überweisung eines Geldbetrages müssen die Urlauber in Haft bleiben. Eine Telefonnummer für den Rückruf wurde genannt, dort wird ein Polizist die Geschichte bestätigen. Als Vorbeugung sollte nach einer persönlichen Information gefragt werden, die nur die Angehörigen wissen können. Alternativ sollte den Anruf beim Polizisten, ebenfalls ein in diesem Fall echter Gesetzeshüter übernehmen. Überweisen Sie niemals Geld an Unbekannte.

 

EC-Karte im Urlaub gesperrt: So sollten Sie vorgehen

Der Urlaub gilt als Zeit der Erholung. Dies gilt jedoch nicht für das Bankkonto. Neben den eigentlichen Kosten für Anreise und Unterkunft, muss auch von etwas gelebt werden. Das Urlaubs-Shopping wird auch immer beliebter. Viele Menschen nehmen jedoch ungerne große Mengen an Bargeld mit. Schließlich verfügt praktisch jeder Ort über Geldautomaten. Aber was passiert, wenn die EC-Karte während des Urlaubs gesperrt werden muss?

  1. Was muss bei Verlust der EC-Karte unternommen werden?

    Wer seine EC-Karte während des Urlaubs verliert, muss diese sperren lassen. Diese Vorsichtsmaßnahme ist sofort durchzuführen. Wer nicht schnell handelt, muss damit rechnen, dass das Konto geplündert wird. Das entwendete Geld erhält der Bankkunde in den meisten Fällen nicht wieder. Erst mit der Sperrung der Karte geht die Haftung für einen Verlust auf das Geldinstitut über. Es gibt jedoch eine Ausnahme. Wenn der Bankkunde seine Karte zusammen mit dem PIN aufbewahrt und beides verloren hat, ist die Bank für entstandene Schäden nicht haftbar. Hier liegt ein grob fahrlässiges Verhalten des Kunden vor. PIN und Karte müssen daher immer getrennt voneinander aufbewahrt werden. Im besten Fall bleibt der PIN im Gedächtnis und wird gar nicht erst aufgeschrieben.
    Die grobe Fahrlässigkeit kann dem Kunden auch vorgeworfen werden, wenn er seine EC-Karte in der Jacke ohne Aufsicht (z. B. in der Garderobe oder im Restaurant) oder sichtbar im nicht abgeschlossenen Auto vergessen hat.

  2. Wie kann eine EC-Karte gesperrt werden?

    Die EC-Karte wird durch das Informieren der Hausbank gesperrt. Dies ist jedoch nicht zu jeder Tag- und Nachtzeit möglich. Gerade im Urlaub ist die Hausbank unter Umständen sehr weit entfernt. Mit dem Notruf 116 116 ist eine telefonische Sperrung der Karte möglich. Innerhalb Deutschlands kostet dieser Anruf keine Gebühren. Außerdem kann diese Notfall-Hotline 24 Stunden am Tag angerufen werden.

  3. Sollte die Polizei verständigt werden?

    Obwohl die EC-Karte gesperrt ist, können Diebe und Betrüger diese noch zum Einkaufen verwenden. Das Lastschriftverfahren ist nun zwar nicht mehr möglich, aber im Einzelhandel, durch eine geschickte Fälschung der Unterschrift, kann noch beliebig eingekauft werden. Gerade in diesem Bereich erfolgt auch nur eine knappe Begutachtung der Handschrift. In den wenigsten Fällen wird auffallen, dass die Unterschrift nicht zu hundert Prozent stimmig ist. Die Polizei hat zudem Zugriff auf Überwachungskameras, welche in Einzelhandelsgeschäften genutzt werden. Dadurch kann der Dieb unter Umständen nach Benutzen der Karte gefasst werden.

  4. Wie kann jetzt noch Geld abgehoben werden?

    Wer nur über eine Karte verfügt und diese schließlich im Urlaub verlegt hat, der muss sich überlegen, wie er an Geld kommt. Wenn eine Filiale der Hausbank vor Ort erreichbar ist, sollte dies kein Problem sein. Durch das Vorlegen des Personalausweises und das Durchgeben der Kontonummer kann beliebig Geld abgehoben werden. Für einen solchen Fall kann sich jeder seine Kontonummer im Handy speichern. Dieser Tipp ist natürlich nur notwendig, wenn die entsprechenden Zahlen nicht im Gedächtnis sind. Es empfiehlt sich aber grundsätzlich einen gewissen Geldbetrag dabei zu haben, um sich notfalls über Wasser zu halten. Ist keine Hausbank zu erreichen und die Karte wurde gesperrt, so sollte via Telefon zuhause angerufen und um Nachsenden eines Geldbetrages gebeten werden. Dafür sollte auf jeden Fall ein versicherter Expressbrief oder der Banktransfer der Deutschen Post genutzt werden.