Der Harz, mit 1142 Metern das höchste Mittelgebirge Norddeutschlands, eignet sich ideal für einen Wanderurlaub. Wildromantische, tief eingeschnittene Flusstäler, einsame Bergwälder und eine hervorragende touristische Infrastruktur mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten und markierten Wanderwegen zeichnen dieses Gebiet aus. Passionierte Kletterer kommen besonders im Oker- oder Steinbachtal auf ihre Kosten. Besonders aktive Wanderer können sich hier die "Harzer Wandernadel" verdienen.
Der Kaiserweg durchquert den Harz in Nord-Süd-Richtung und beginnt in Goslar an der Kaiserpfalz. Er führt zunächst östlich über Oker nach Bad Harzburg und schwenkt dann nach Süden, hinauf ins Gebirge nach Molkenhaus. Zwischen Torfhaus und Brocken führt der Kaiserweg, meist auf Bergrücken, über Oderbrück und Königskrug an Braunlage vorbei. Schließlich geht es hinunter nach Walkenried. 50 Kilometer sind es insgesamt von Goslar nach Walkenried - wie es sich für einen "kaiserlichen" Weg gehört, recht bequem und ohne schwierige Streckenabschnitte. Der gemächliche Wanderer und Naturgenießer kann sich die wunderschöne Strecke in mehrere Tagestouren aufteilen. Aller paar Kilometer gibt es auch die Möglichkeit zu Einkehr und Übernachtung.
Im Gegensatz zum Kaiserweg durchquert der Harzer Hexenstieg das Mittelgebirge von West nach Ost. Zudem ist er fast doppelt so lang, überwindet wesentlich größere Höhenunterschiede und verlangt dem Wanderer erheblich mehr Kondition ab. Von Osterode geht es über den Ortsteil Lerbach nach Buntenbock, sodann über Dammhaus und die Steile Wand nach Torfhaus hinauf. Damit ist bereits ein Höhenunterschied von 600 Metern bewältigt und der Weg zum Brocken über den Goetheweg verläuft relativ bequem. Anschließend geht es abwärts über Königshütte und Altenbrak nach Thale. Unterwegs gibt es vielfältige Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten, sodass man sich die lange Strecke gut nach Bedarf und eigenem Anspruch in verschiedene Etappen einteilen kann.
Eine traditionell sehr beliebte Wanderung - nicht lang, dafür abenteuerlich - ist die zur Roßtrappe. Die Roßtrappe überragt das Zentrum der Stadt Thale um 300 Meter, es geht also steil bergan, sodass man sich entschloss, einen Sessellift zu bauen, der jüngst erneuert wurde. Wer die Möglichkeit hat, sollte die 4 Kilometer lange Strecke jedoch zu Fuß zurücklegen. Aufwärts am besten über den Präsidentenweg, denn von oben hat man eine fantastische Aussicht. Abwärts ins wildromantische Bodetal führt dann die Schurre, ein abenteuerlicher Weg in Serpentinen, der nicht selten aufgrund von Felsstürzen gesperrt ist. Auf der Südseite der Bode befindet sich der berühmte Hexentanzplatz, der auch von der Roßtrappe aus sichtbar ist.
Wer sich auf diese Wanderrouten begibt, entdeckt den Harz von Nord nach Süd und von West nach Ost. Um die vielfältigen landschaftlichen Reize des Gebirges in vollen Zügen zu genießen, mietet man sich am besten in einem romantischen Harzstädtchen ein - in einem Hotel oder einer Ferienwohnung. Mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man schnell die genannten Ausgangspunkte und kann sich die individuelle Wanderroute ganz nach eigenen Wünschen einteilen.