Als größter Nebenfluss des Rheins hat die Mosel im Tourismus eine wichtige Bedeutung. Interessanterweise entspringt der Fluss in den Vogesen und durchquert anschließend die Länder Frankreich, Luxemburg sowie die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz. Geprägt ist die Region durch steile Hänge, an denen sich kilometerlang die Weinberge aneinanderreihen. Seit 1958 ist der Fluss bis Neuve Maison kanalisiert worden und stellt damit die zweitwichtigste Schiffsverbindung in Deutschland dar. Gleichzeitig ist sie europaweit die am meisten befahrene Wasserstraße.
Für einen Kurzurlaub an der Mosel bieten sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Das Moseltal zieren etliche Burgen und Ruinen, die bequemerweise auch von einem Ausflugsdampfer besichtigt werden können. Wanderer und Aktivurlauber werden sich hier wohlfühlen. Insbesondere die berühmte Mosel-Weinstraße ist das erste Ziel für Weinkenner und Genießer.
Durch das Moseltal verläuft nicht nur die bekannte Mosel-Weinstraße, sondern auch der Mosel-Radweg, der vom französischen Metz über Trier bis zur deutschen Stadt Koblenz am Rhein führt. Radtouristen können hier auf einer Strecke von 311 km eine abwechslungsreiche Tour befahren. Recht schön gelöst ist, dass viele Teilabschnitte dieser Radstrecke auf einer romantischen Trasse der ehemaligen Moseltalbahn angelegt wurden, sodass man als Reisender weit ab vom Autolärm in unberührter Natur radeln kann. Ein besonderes Highlight stellt der Moselhöhen-Wanderweg dar. Diesen gibt es schon seit 1910. Das Besondere daran ist, dass dieser Wanderweg von Ediger-Eller über einen Klettersteig mit der Bezeichnung Calmoni bis nach Bremm führt und hierbei die steilsten Weinberge Europas berührt.
Generell sind die zahlreichen Wanderwege ein Eldorado für Aktivurlauber. Recht beliebt sind die vom Moselsteig abzweigenden Partnerwege, die häufig auch als Seitensprünge und Traumpfade bezeichnet werden. Inmitten der Weinberge an der Mosel finden seit dem Jahre 2000 auch die traditionellen Autorallyes des ADAC statt. Naturliebhaber sollten dagegen einmal die Staustufe Koblenz aufsuchen. Hier gibt es einzigartige Fischtreppen für die Fischwanderungen in der Mosel, die den Interessierten über diese wichtige Gewässerökologie informieren.
Die Weinanbaufläche an den Hängen der Mosel umfassen zirka 10.540 ha. Mit rund 9.000 ha liegt der größte Anteil hierbei auf deutschem Gebiet. Die deutschen Weine aus dieser Region tragen als Herkunftsbezeichnung den Namen Mosel. Abhängig von den jeweiligen Bodenbeschaffenheiten wird das Anbaugebiet in vier Regionen unterteilt. So werden beispielsweise die Talhänge der Obermosel auch Burgunder-Mosel genannt. Die weißen und roten Reben wachsen überwiegend auf Muschelkalkböden. In den Tälern der Sache und Ruwer sowie im Bereich der Stadt Trier wächst der Riesling auf Schiefergesteinsböden. Das größte Anbaugebiet stellt der Mittelmoselteil dar. In den berühmten Steillagen wachsen hier die großen Weine der Mosel. Schließlich gibt es noch das Untermoseltal, welches sich insbesondere durch seine romantischen, mittelalterlichen Burgruinen, fachwerkgeschmückten Dörfern und kleinen Weinhängen präsentiert. Auch dieser Weinanbau darf hier nicht unerwähnt bleiben, obwohl aufgrund der Steillage der Weinanbau besonders schwierig ist.
Selbstverständlich laden die bekannten Städte an der Mosel zu einem angenehmen Aufenthalt ein. Hier kann man sich in aller Ruhe in gemütlichen Weinstuben, Restaurants und Cafés entspannen. Für Aktivurlauber und Familien mit Kindern gibt es ein großes Betätigungsfeld. Neben Radfahren und Wandern kann man in den Erlebnisbädern in den größeren Städten, wie zum Beispiel Cochem, Zell, Traben-Trarbach oder Trier, einen riesigen Badespaß haben. Weitere Aktivitäten bieten Reit- und Golfanlagen, Drachenfliegen, Angeln und verschiedene Kletterwälder.
Diejenigen, die ihren Urlaub an der Mosel verbringen, können hier auf eine deftige und bodenständige Küche treffen. Als berühmte Weinanbau-Region sind viele Speisen auch mit diesem edlen Tropfen zubereitet. Ein Beispiel stellt der Winzer-Braten, die Rieslingcreme-Suppe oder der Weinpudding dar. Zu den besonderen kulinarischen Erlebnissen gehört aber auch der Krumbeerschniedscher, eine Art Kartoffelreibekuchen. Recht schmackhaft ist der Terdisch, ein Kartoffelbrei mit Sauerkraut. Weit über die Grenzen der Mosel hinaus ist der Dippekuchen bekannt, bei dem es sich um einen überbackenen Kartoffelauflauf handelt. Bei den Getränken spielen natürlich die edlen Weine der Region eine wichtige Rolle. Die Weine von Mosel, Saar und Ruwer gehören zur absoluten Winzerelite der Welt. Oberhalb von Bernkastel sind am dortigen Weinberg die erstklassigen Parzellen des berühmten Berncasteler Doctors zu finden, einem edlen Wein, den es schon seit 1360 gibt. An der Mosel sind die Weinanbaugebiete mit mehr als die Hälfte von Riesling-Weinen bestockt.
Zwischen den Mittelgebirgen der Eifel und des Hunsrück liegt die Mosel in einer geschützten Tallage. Hier herrscht in erster Linie ein mildes Klima, sodass diese Region eigentlich zu jeder Jahreszeit bereist werden kann. Auch wenn ab und an mit einigen Regentagen zu rechnen ist, eignet sich ein Kurzurlaub an der Mosel für eine Radtour idealerweise von März bis November. Insbesondere im Spätsommer hat die Moselregion ihren besonderen Reiz. Hier färben sich die Wälder auf den Bergen in leuchtende Farben und es beginnt die Erntezeit und die Weinlese. So ist nicht verwunderlich, dass es gerade zu dieser Zeit viele Reisende an die Mosel zieht, da hier auch die meisten Weinfeste stattfinden.